Das Licht Kunst Festival GOLDSTÜCKE fand vom 2. bis 6. Oktober 2024 in Gelsenkirchen-Buer statt. Seit 2019 hat sich das dezentrale Ausstellungsprojekt als Plattform für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum im Ruhrgebiet etabliert. Veranstalterin ist die Stadt Gelsenkirchen. Die Regie liegt bei dem Kulturreferat unter der Leitung von Annette Berg. In diesem Jahr wurde sie unterstützt von Linnea Helmers als der Freien des Instituts für Lichtdesign.

Die GOLDSTÜCKE sind ein dezentraler Ausstellungsparcours bei Nacht. Die Standorte gruppieren sich um das Rathaus und den Goldbergpark.
In der Auswahl der Orte geht es um ihre Situation im Stadtraum, um ihre spezifischen Aspekte. Alle Künstler:innen sind eingeladen worden, so dass sie Teil des diesjährigen Materialpools werden konnten. Alle Positionen wurden auf ihre ortsbezogene Passung formuliert.

Das Festival wurde auch in diesem Jahr von dem Leitmotiv RHE-ZEIT thematisiert, einem Begriff, der den Umgang mit den gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen in den Denk- und Arbeitsweisen von Künstler:innen thematisiert. Neue gesellschaftliche Prozesse werden thematisiert.

Tatsuru Arai
Schauburg


Photo-Jennifer-Braun

Face of the Universe (2022 — 2024)

„Face of Universe“ ist eine großformatige Projektion, die Bilder von Pflanzen, Texturen und Zahlen in fließenden Übergängen zeigt. Der Künstler hat zu Pflanzen in städtischen und ländlichen Gebieten geforscht und dabei Aspekte der Geopolitik, Topographie und Ökosystemanalyse einbezogen. Mit Unterstützung von KI-basierten Systemen entwickelt Arai seine performativen Kompositionen, die als eine Art Kartgrafierung von Ökosystemen verstanden werden können.

Im Zentrum des Werkes stehen Pflanzen als CO2-verarbeitende Organismen, wodurch ihre entscheidende Rolle im Klimawandel und im globalen Kohlenstoffkreislauf hervorgehoben wird. Der Künstler verbindet ökologische Themen mit geopolitischen und sozialen Kontexten, indem er auf aktuelle globale Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und soziale Ungleichheit Bezug nimmt. Das Werk zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die Komplexität und Verbundenheit globaler Ökosysteme zu schaffen.

„Face of Universe“ ist ein Versuch, mit den Mitteln der Kunst, komplexe globale Zusammenhänge durch die Synthese von Natur und Technik zu vermitteln. Das Werk fordert uns heraus, über die Verbindungen zwischen Mikro- und Makrokosmen nachzudenken — im Sinne Alexander von Humboldts „Alles hängt mit allem zusammen“.

*Entwickelt während European Media Art Platform Residency in Košice, produziert von Creative Industries Kosice, gefördert von Slovak Arts Council and Creative Europe.

François Schwamborn
Rathaus


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Nervous Swimming (2023)

In fließenden Übergangen verwebt die großformatige Architekturprojektion Bilder vom Wasser eines Schwimmbades aus der Makroperspektive mit mikroskopischen Bildern von Oberflächentexturen, Wassertropfen und mikrobischen Organismen.

Sofia Mellino
St. Urbanus (Domplatte)


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Urbanús (2024)

Die audiovisuelle Installation collagiert Bildmaterial aus der argentinischen Heimatstadt der Künstlerin und dem Ruhrgebiet, wo sie jetzt lebt, zu einem hybriden Gewebe zu einer neuen Idee von „Heimat“.